Warum komponieren eine Passion sein kann
Er ist eher der Ruhige, der Mann im Hintergrund. Im eigenen Tonstudio setzt Christoph Rauch seine Passion, seine Liebe zur Musik, um. Dort komponiert er Werke verschiedenster Stilrichtungen, denn warum komponieren ist für ihn keine Frage, sondern eine Lebenserfüllung.
Jeder Tag, an dem er seiner schöpferischen, musikalischen Kreativität Ausdruck gibt, scheint für den jungen Musiker und Komponisten ein erfüllter Tag zu sein. „Transferring emotions through the concept of harmonies is the idea behind my compositions.“
Warum komponieren Arbeit mit Freude verbindet
Bereits im frühen Kindesalter jonglierte der heutige Medienkomponist und Sounddesigner mit den wenigen Tönen, die eine Oktave zu bieten hat. Die seinerzeit daraus entstandenen Klavierstücke trug er bei Schülerkonzerten seinem Publikum vor. Dabei erntete er den ersten Applaus. Einer der Gründe, warum komponieren seit damals zu seiner Passion gehört.
Üben wie die alten Meister
Talent, Disziplin sowie ein starker Wille vereinen all jene wichtigen Tugenden, die nötig sind, um ein Instrument zu erlernen. Warum komponieren nicht gelingt, bevor man das „Handwerk“ erlernt, wird klar, wenn man sich die „Alten Meister“ anschaut. Denn wie schon bei ihnen Jahrhunderte vor ihm, gehörten Fingerübungen, Etüden und Inventionen von Bach ebenso wie die Sonaten von Mozart und Beethoven zum Übungsprogramm des Komponisten. Üben ist wichtiger, als Talent zu haben. Doch umgekehrt funktioniert Musik leider sehr Sekten. Ohne Talent führt Übung zwar zu annehmbaren musikalischen Ergebnissen, doch selten zu einem guten Musiker.
Begeistert von klassischer Musik
Der erste Konzertbesuch als Siebenjähriger Musikschüler in der Berliner Philharmonie begeisterte Christoph Rauch nicht nur, sondern hinterließ prägende Spuren. Denn der begnadete Pianist Jewgeni Kissin entlockte dem Konzertflügel musikalischen Hochgenuss, während im Publikum absolute Stille herrschte. Warum komponieren, wenn man als Pianist dem Publikum unvergessliche Momente bieten kann? Doch obwohl Jewgeni Kissin seit Kindertagen so etwas ähnliches wie ein Vorbild war, entwickelte sich für den jungen Musikschüler seine Entscheidung bereits recht früh. Konzertpianist zu werden, das war nicht sein Weg. Musik für Film, Epik, Sounddesign, das war es! Das und vieles mehr tat es ihm an.
Der Mann am Klavier fragt nicht, warum komponieren
„Der Mann am Klavier“ fragt nicht, warum komponieren, sondern er tut es einfach. Gelegentlich sieht man ihn sogar in der Öffentlichkeit am Klavier. Doch dafür sollten es schon besondere Anlässe sein, wie etwa Charitiy Konzerte. Bis heute komponiert er für wohltätige Zwecke, wie etwa für Groupees Royalty Free Music. Öffentlichkeit, der direkte Kontakt zum Publikum, ist für einen eher zurückhaltenden Menschen eine große Herausforderung. So liegt seine Passion deutlicher im Stillen, in der kreativen Schaffung von Musikkonzepten sowie der Vertonung von Dokumentationen und Werbeclips in der Film- und Werbewelt.
Warum komponieren eine musikalische Ausbildung verlangt
Verlangt komponieren tatsächlich eine musikalische Ausbildung? Wie sieht es aus, als Autodidakt sich Kenntnisse und Fertigkeiten beizubringen? Das klappt sicherlich bei vielen musikbegeisterten Menschen, denen Musik und komponieren sozusagen im Blut liegt. Bei Christoph Rauch bedurfte es einer Ausbildung.
Basis für das heutige freiberufliche Schaffen von Christoph Rauch Music ist zunächst eine fundierte Ausbildung im klassischen Klavierspiel. Es folgt das Studium der Musikwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ein zusätzliches Studium im Sounddesign und Komposition für diverse Medien absolvierte er an der New York University in New York City.
Was sagt der Komponist, warum komponieren zu ihm gehört?
SocialPosition: „Träume, Wünsche, Sehnsüchte, kann man je zu viel davon haben?“
CRM: „Nein, ich denke nicht. Träume und Sehnsüchte befähigen, an deren Erfüllung zu arbeiten. Aus Träumen wachsen Ziele, die man sich im Leben steckt und an denen man sich in seinem Schaffen orientieren kann.“
SocialPosition: „Du hast im Laufe der Zeit ein umfangreiches Repertoire deiner Werke und Ideen angelegt. Deine Stärken liegen ja nicht nur im Klavierspiel oder im freien Improvisieren von Klavierstücken. Auf zahlreiche Arbeiten in der Kreativwirtschaft wie im Bereich Motion Picture Advertisements, Werbung und Film, Soundtracks, bis hin zur vollständigen Vertonung und in Szene gesetztem Sounddesign (inklusive der Geräusche), kannst du inzwischen zurückblicken.“
CRM: „Schon lange fordern mich Filme heraus. Einzelne Bilder und komplette Szenen erzeugen Musik in meinem Kopf. Oft nehme ich bei Filmen und Kinofilmen die Musik wesentlich deutlicher wahr, als den eigentlichen Film. Einzelne Bildausschnitte bleiben hauptsächlich aufgrund musikalischer Verknüpfungen in meinem Gedächtnis haften.“
Im Gespräch: CRM – Christoph Rauch Music
SocialPosition: „Musik macht den Film ja auch erst lebendig und trägt ihn.“
CRM: „Ja, natürlich. Ganz klar, meine Leidenschaft gehört der Filmmusik. Den passenden Sound für einen Film zu erschaffen, ihn durch Emotionen zum Klingen zu bringen und damit wiederum große Gefühle wie Liebe, Glück, Trauer, Wut oder Angst zu erzeugen, ist für mich eine riesige Herausforderung. Das ist ein hartes Stück Arbeit mit viel Disziplin und Ausdauer.“
SocialPosition: „Woran orientierst du dich dabei und wer sind deine Vorbilder?
CRM: „Die Bilder wirken für sich und erzeugen in mir den Sound. Natürlich sind Hollywood-Größen wie Hans Zimmer, John Williams, Alan Silvestrie und andere wichtige Vorbilder für mich maßgebend. Silvestries „Forrest Gump“ habe ich beispielsweise mit 9 Jahren nur nach dem Gehör nachgespielt und einstudiert. Irgendwo muss noch eine alte Kassette mit den Aufnahmen von damals liegen.“
SocialPosition: „Auf deiner Homepage kann man sich einen Überblick über deine Werke verschaffen und viele von ihnen hören. Auch auf youtube bist du mit einem eigenen Channel vertreten. Gibt es Projekte, die für dich eine besondere Herausforderung sind?“
CRM: „Eigentlich sind Projekte immer Herausforderungen. Doch hat beispielsweise die Teilnahme an Wettbewerben wie am European Talent Competition Soundtrack Cologne einen speziellen Reiz. Die Aufgabe besteht darin, einen ursprünglich tonlosen Kurzfilm mit Sound und Musik sowie eigenen Impressionen zu vervollständigen. Für mich ist wichtig, Neues in der Musik zu arrangieren und dabei mich selbst immer wieder zu entdecken. Egal, ob es sich um große oder eher kleinere und weniger namhafte Projekte handelt. In allen steckt die Liebe zur Musik, Leidenschaft und Kreativität.“
CRM – Christoph Rauch Music
Foto: Unsplash, pixabay